Wie sich das Konsumverhalten im Jahr 2021 verändert hat und was das für dich bedeutet
In Zeiten von Corona und Lockdowns hat sich das Konsumentenverhalten innerhalb der Gesellschaft nachhaltig geändert. Was das für dich und dein Unternehmen bedeutet, erfährst du in diesem Beitrag.
Etwa ein Drittel der kleinen und mittelständischen Unternehmen in Deutschland erwarten, dass Corona die Nachfrage nach deren wichtigsten Produkten oder Dienstleistungen auch nach der Krise beeinflussen wird. Höchste Zeit auch im Marketing entsprechende Weichen zu stellen, sich anzuschauen wohin die Reise geht und proaktiv zu handeln.
So hat sich das Konsumverhalten innerhalb der letzten beiden Jahre wie folgend verändert: 30 Prozent der Konsumenten kaufen aktuell weniger im stationären Einzelhandel ein. Dafür verlagert sich der Einkauf immer stärker in die digitalen Kanäle: Ein Drittel shoppt in Deutschland mehr im Internet, ein Viertel kauft häufiger über das Smartphone ein. Besonders spürbar ist der Anstieg hier im Lebensmittelbereich.
Für bestimmte Produkte und Dienstleistungen gab der Durchschnittsverbraucher im Jahr 2021 deutlich mehr Geld aus als in den Vorjahren – beispielsweise für Computer, Fahrräder, Nahrungsmittel und Wohnen. Statistiken zeigen bei den Ausgaben für die Ausstattung des Eigenheims den größten Zuwachs mit ca. 13 Prozent auf durchschnittlich 160 Euro pro Monat. Gekauft wurden vor allem Haushaltsgeräte, Heimtextilien, Gartenausstattung und Einrichtungsgegenstände. Auch hat sich gezeigt, dass Aspekte wie Nachhaltigkeit der gekauften Produkte in der Bedeutung abnehmen. Die Deutschen begeistern sich zwar nach wie vor für nachhaltige Produkte, sind aber oft nicht bereit, mehr dafür zu bezahlen.
Unabhängig davon, ob online oder offline geshoppt wird, zeigt sich im Bewusstsein der Konsumenten ein gewisser Trend weg von Großunternehmen, hin zu kleinen und unabhängigen Läden. Warum das so ist ist einfach zu erklären: Durch die geringeren Sozialkontakte durch Corona, schätzt man wieder persönliche Beratung und hat zudem das Gefühl, mit dem Einkauf in unabhängigen, kleineren Geschäften etwas Gutes für die regionale Wirtschaft zu tun. Interessant bei dieser Entwicklung ist, dass viele Kunden dieses Kaufverhalten dauerhaft beibehalten würden. Warum? Auch das ist relativ einfach zu begründen: Man hat gemeinsam diese Zeit durchgestanden. Es gab einen gemeinsamen Feind, nämlich Corona. Das schweißt zusammen und lässt zwischen Anbieter und Konsument eine gewisse Zusammengehörigkeit entstehen. Hierin liegt ein sehr großes Potenzial, welches jedoch nur die wenigsten Unternehmen verstehen, erkennen und nutzen.
Auch haben viele Großunternehmen zu Beginn der Pandemie die veränderten emotionalen Bedürfnisse der Konsumenten verschlafen, um dann viel zu schnell und völlig unüberlegt in eine emotionale, persönlichere Kommunikation zu wechseln. Ein gutes Beispiel hierfür ist eine bekannte Elektronikhandelskette, die früher sehr laut und aggressiv, dann jedoch von einen Tag auf den anderen eher ruhig und emotional warb. Das schafft kein Vertrauen und vermittelt Kunden das Gefühl, dass es hier einfach nur ums Geld geht. Man passt sich eben an – egal was kommt, Hauptsache man tut so als ob.
Dass das keine sinnvolle Strategie sein kann, dürfte jedem klar sein. Besser ist es, die Bedürfnisse und momentane Situation der Kunden wirklich Ernst zu nehmen und gemeinsam mit dem Kunden einen Weg zu gehen, bei dem er sich verstanden und gut aufgehoben fühlt. Das geht nicht von einem Tag auf den Anderen, sondern erfordert eine sinnvolle Strategie und vor allem Geduld und den ehrlichen Wunsch, den eigenen Kunden etwas Gutes zu tun.
Nichtsdestotrotz hinken vor allem kleine Unternehmen und der Mittelstand in Sachen Onlinekommunikation oft noch etwas hinterher. Jedoch hat sich gezeigt, dass bei vielen nach dem ersten Lockdown ganz klar ein Umdenken erfolgte. So bieten mittlerweile auch viele Kleinunternehmen ihren Kunden mittlerweile die Möglichkeit online einzukaufen. Die Nachfrage nach Onlineshops ist dadurch vor allem im vergangenen Jahr deutlich gestiegen.